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So geht’s ….. Deutsche Kartslalom Meisterschaft 2016 im thüringischen Motorsportmekka Pößneck !

Sonntag, Oktober 23rd, 2016

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Die Deutschen Meister im Jugend Kart Slalom 2016 von links: Max Reis K1 (Saarland), Lars Oskar Raab K2 (Württemberg), Alec Bergener K3 (Bayern), Ramon Türk K4 (Bayern), Joschua Paul Schweizer K5 (Württemberg)

  • Topfavoriten auf den Punkt in Jahresbestform
  • Max Reis und Lars Oskar Raab bei den Jüngsten vorn
  • „Die Leiden des jungen Maxi“ – frei nach dem Goethe Roman
  • Unglaublich – die Geschichte des ewigen Zweiten –
  • Alec Bergener und Ramon Türk, zwei Südbayern maschieren
  • Joschua Paul Schweizer holt den Titel in Klasse 5
  • Der verflixte letzte Pylon
  • Hessen vorn – Deutscher Mannschaftsmeister

Viele schöne Überschriften hätte er haben können, unser Bericht über die Deutschen Jugend Kart Slalom Meisterschaften die am dritten Oktoberwochenende im thüringischen Motorsportmekka Pößneck stattfanden, wir haben uns für die kürzeste, schlichteste aber sehr viel aussagende Variante endschieden …. So geht’s …… zwei Worte, die alles beschreiben was wir erlebt haben.

Wir schreiben Freitag den 14. Oktober 2016, schon morgens fiebern viele Jugendliche Kartslalom Fahrer sowie deren Betreuer, Eltern, Großeltern und Geschwister diesem Wochenende entgegen. Dem Ziel einer langen Reise, einer Reise durch eine lange an Dramaturgie kaum zu überbietende Kart Slalom Saison 2016. Was wird uns erwarten in Thüringen, diesen Satz hört man aller Orten. Zunächst einmal erwartet uns die Weite des Landes, keine große Millionenstadt weit und breit, ob wir den Weg zum Veranstaltungsort wohl finden? Aber sicher doch …schon weit vor dem thüringischen Motorsportzentrum ist alles ausgeschildert, man muss nur seine Augen offen halten dann kann nichts passieren. Und dann … woooh… ein Riesenzelt, eine „Kartslalom Arena“, ein Hexenkessel … schon der erste Eindruck vermittelt das hier viele ehrenamtliche Hände mit ganz viel Herzblut eine Deutsche Meisterschaft vorbereitet haben, die dem Anspruch des höchsten Deutschen Prädikats gerecht wird. Es ist alles auf dem Punkt gerichtet. Perfekt, so muss das sein. Die Schiedsrichter haben bereits mit der Parcursaufstellung begonnen und alle Augen richten sich jetzt auf die Aufgaben die die besten Deutschen Kartfahrer und Kartfahrerinnen am nächsten Tag bewältigen müssen. Das Fiber steigt spürbar. Sitzprobe … auch das ist gerichtet im großen Festzelt warten die Karts. Eltern und Großeltern richten derweil alles für die letzte Nacht vor dem Saisonhöhepunkt. Auch das Fahrerlager mit den vielen Wohnmobilen ist für die Helfer und Verantwortlichen das MSC Pößneck kein Problem, denn das nahe Motocrossgelände gibt alles her was man für so etwas benötigt. Nun geht es für die Verantwortlichen aus den einzelnen Bundesländern zur jährlichen Besprechung mit der DMSJ in das schmucke Vereinsheim. Auch da ist alles vorbereitet, gibt es doch einiges zu besprechen. Reglementsdiskusionen unumgänglich nach den Ereignissen in dieser Saison…eine klare Linie wird festgelegt und von den Verantwortlichen für die Sachrichter auch klar hinterfragt und schlußends bestätigt. 3 neue Aufgaben werden für das Reglement gut ausgearbeitet vorgeschlagen ( Z, M, und Bahnschranke) – ob sie am Ende in das Reglement aufgenommen werden, endscheidet das höchste Gremium. Ein Vorschlag geht auch in Richtung genauer Bemaßung der Aufgaben. Hier soll der Vorschlag der DMSJ ausgearbeitet vorgelegt werden. Dann noch das Thema Superkart, 9 PS, Slalom 2000 oder welche Bezeichnung der Kart Slalom auf einem dem Autoslalom ähnlichen Parcurs auch immer hat. Es gibt zu diesem Thema viele unterschiedliche Ansätze die ersteinmal auf einen Nenner gebracht werden müssen um ein klares Bild zu erhalten. Dieser Aufgabe hat sich die DMSJ angenommen. Und dann ist da auch noch die ehmalige deutsche Jugendkartslalom Meisterin Andrea Lorenz. Was macht die denn hier, fragten sich viele, die sie aus vergangenen glorreichen Tagen im Slalomkart noch kannten. Die Antwort ist ganz einfach, Andrea soll neue Fachberaterin der DMSJ in Sachen Kart Slalom werden und damit Nachfolgerin von Kirsten Hasenpusch die dieses Amt lange Jahre ausgeübt hat. Ich will hier mal ein bischen Reinschnuppern was mich so erwartet, erklärte Andrea Lorenz. Eine bessere Wahl hätte die DMSJ kaum treffen können, jede Menge geballte Erfahrung in Sachen Kart Slalom bringt Andrea mit.

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Samstag früh, man kann es kaum erwarten. Nach dem Frühstück geht es um 6.30 Uhr hinaus in die “ Arena“. Ein wunderbarer Tag in der Weite des thüringischen Landes wird kommen. Die Morgensonne strahlt bereits. Verdient haben sie es sich, die fleißigen Helferinnen und Helfer des MSC Pößneck. Ein Traumtag für den sie viele viele Stunden ihrer Freizeit geopfert haben. Die Arena füllt sich zusehens. Die großen digitalen Uhren leuchten bereits. Der letzte Mikrotest, die Plyonen werden noch mal genau geprüft, Karts klar, Reifendruck … da müssen wir doch noch mal ins BEBA Zelt und den genauen Druck erfragen. Alles läuft perfekt. Dann geht es los. Pünktlich. Klasse 1 startet. Und schon sind wir mitten in den Geschichten die so eine Deutsche Jugendkartslalom Saison schreibt, man glaubt es kaum. Die Bayern sind es mal wieder die gleich zeigen wo es lang geht, Julian Luca Hasslinger und Janik Roth legen mächtig vor. Samuel Drews und Maximilian Rung aus Baden Württemberg schaffen es auch die zunächst magische 40 Sekunden Marke zu knacken. Fehlen noch Max Reis der einzige Vertreter des kleinen Saarlands und man höre genau David Pilgram, der Hesse. Ja genau, das ist der Hesse den es erst vor wenigen Tagen in Hannover unmittelbar vor seinem Lauf in der Hüpfburg die Knochen so schwer verbogen hatte, das er ins Krankenhaus musste statt ins Kart. Alle Versuche es trotzdem zu schaffen und zu starten blieben in Hannover erfolglos, auch zum Verdruss seines Verantwortlichen Landesbetreuers Hilmar Mohr, der gerade auf David große Stücke hält. Nun aber… es geht trotz Verletzung hier und heute. Die Hüpfburg hat Hilmar nun auch in sein Sichtfeld gerückt, damit ja nicht wieder etwas passieren kann. Eine top Zeit im ersten Durchgang. 40 Sekunden Marke klar unterboten, trotz Verletzung. Es geht doch, freute sich Hilmar Mohr. Doch dann der zweite Durchgang. Max Reis und auch David Pilgram patzen. Pylonenfehler … alles aus für die beiden Top Fahrer schon nach dem ersten Tag. Die Bayern vorn. Das hatte sich der Hesse Hilmar Mohr und die starke Saarländische Fraktion um Julia Trampert und Olli Warken ganz anders vorgestellt. Der Sonntag in dieser Klasse hielt es aber besser mit den beiden Top Fahrern. Voll auf Angriff standen die Zeichen. Während Janik Roth zwei Mal patzt und Jan Luca Hasslinger nur zweimal knapp die 30 Sekunden Marke unterbieten konnte, drückten Max und David mächtig auf’s Gaspedal. Die Hessischen Fans und Hilmar Mohr waren im Fiber als es geschah – im BEBA Schweizer – dem erst lang und dann kurz gestellten bergauf Schweizer unmittelbar vor dem BEBA Zelt, rutschte bei David ein Pylon heraus aus der Markierung. Enttäuschung in allen Gesichtern der Hessen – doch die Zeit, was für eine Zeit hatte David da hingelegt? Eine Fabelzeit, die es ihm ermöglichte trotz 2 er Pylonenfehler deutscher Vize Meister zu werden. Und Max Reis, der Saarländer, stand ihm nichts nach. Auch er fegte ohne Fehler auch durch den BEBA Schweizer und feierte somit seine erste Deutsche Meisterschaft sehr zur Freude der Saarländischen Fraktion. Auch Jürgen Juschkat, Kirsten Hasenpusch und Andrea Lorenz von der DMSJ hatten in der BEBA Longe ein schönes, sonniges Plätzchen gefunden um den Geschichten die so eine Deutsche Meisterschaft schreibt beizuwohnen.

klasse-1 max-reis-k1

Die Klasse 2, diese wurde geprägt von den Fahrern der Fachverbände Baden Württemberg, Bayern und Hessen. Da waren schon Fahrer dabei die in der Klasse eins in den vergangenen Jahren aufhorchen lassen haben. Zum Beispiel Aren d’Almeida, Timo Sigl oder Lars Oskar Raab auch Tylor Hebenstreit, Jonas Stockinger oder Simon Brodt. Ein Favoritenkreis der größer kaum sein konnte. Bis in den zweiten Lauf hinein schien auch alles seinen gewohnten Gang zu gehen und es schien als sollten die Favoriten den Titel unter sich auszumachen. Dann aber war es zunächst Timo Sigl, der Bayer, der einen Pylon zum kippen brachte. Da nützte selbst die gute Zeit nichts mehr. Im zweiten Umlauf dann Aren d’Almeida, auch seine Fans mussten mit ansehen als eine Pylone viel. Lars Oskar Raab, der Junge aus Backnang, setzte zwei top Zeiten ohne Fehler. Er ist ganz vorn dabei. Sonntag, jetzt der kurze Kurs auf dem man wenig Zeit gut machen kann und der verflixte BEBA Schweizer. Doch all dies hinderte Lars Oskar Raab nicht seine führende Position zu halten und Deutscher Meister zu werden. Aren d’Almeida gelang das Kunststück trotz Pylonfehler Vizemeister zu werden und Simon Brodt holte Bronze nach Bayern. Unglücklich die Hessen, Platz 4, 6 und 8 bedeuteten zwar ein Top Mannschaftsergebnis aber der erhoffte Podestplatz blieb aus.

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Klasse 3, Mittagszeit in Pößneck. Auch hier ist alles perfekt. Die Versorgung stimmt, die Preise sind Jugendgerecht. Die Sonne steht hoch oben am Himmel und es scheint als wäre es Sommer. Favoriten ja, hier gibt es schon welche. Top Favoriten. Allen voran Alec Bergener, der AvD Fahrer der Scuderia Kempten und Luca Hinzer, der Pfälzer, aber auch Lina Uck aus dem hohen Norden vom AC Schleswig und Kevin Thiele der Hesse stehen ganz oben auf der Liste der meist genannten Favoriten. Keiner hat Fabian Netemeyer vom AC Melle auf dem Zettel wenn es um die Titelanwärter geht. Vorsicht…der Junge ist gut, hört man im BEBA Zelt, aber Alec Bergener… Das wieder mal aktive BEBA Orakel legt im Vorfeld seine Karte auf die Startnummer 34. Alle Fahrer sind Top Fit hier nach Pößneck gekommen. Punkt genau war die Vorbereitung, vergessen die Qualen der Qualli. Hier zählt es, nur hier. Gas immer wieder Gas. Es fällt kein Pylon. Die Favoriten geben sich keine Blöse. Nach dem ersten Tag ist Alec Bergener bereits etwas enteilt, aber alle anderen sind in Lauerstellung. Sonntag, auch der verkürzte Kurs mit der höchst Schwierigkeit dem langen kurzen BEBA Schweizer, macht allen Favoriten kein Problem lediglich Lina Uck und Linus Pusch von den Favoriten überstehen die Umläufe nicht fehlerfrei und verabschieden sich damit aus dem Kreis der Podiumsanwärter. Der Weg ist frei für Alec Bergener, Deutscher Meister 2016, ganz überlegen. Und Fabian Netemeyer, der Junge den niemand auf dem Zettel hatte, er fährt super sicher und schnell die Deutsche Vizemeisterschaft ein. Glückwunsch nach Melle. Auf dem Bronze Rang Luca Hinzer, der Pfälzer Bub. wieder eine Klasse Leistung von ihm. Was ist mit Kevin Thiele, dem Hessen? Platz 4. Wieder ein Top Ergebnis für die Hessen aber wieder knapp am erhofften Podiumsplatz vorbei. Es ist doch zum Haare raufen für Hilmar Mohr dem Hessischen Beauftragten und seinem Team.

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Klasse 4, jene Klasse in der Geschichten geschrieben werden und jene Klasse in der sich Geschichten tatsächlich wiederholen. Unglaublich aber wahr. Die Klasse der Top Favoriten, alle samt aus Bayern. Das ist vorher den Kennern der Szene klar. Auch dem BEBA Orakel. Schwer fällt die Endscheidung wohin es die Karte legt vor dem Startschuß, gibt doch der Saisonverlauf alles her. Es kommen zwei in Frage die Nummer 20 oder 29 legt sich das Orakel fest. Das sind Maximilian Wolf Thüring und Ramon Türk. Nummer 29, der Tip nach langem hin und her. Der einzige Grund war die mehr als nur unglückliche, unmittelbar zurückliegende Vorgeschichte des Maximilian Wolf Thüring, des ewigen Zweiten. Die Frage war, wie er das Drama des vergangenen Wochenendes und die damit verbundenen mentalen Belastungen der vergangenen Tage hat wegstecken können. Das ist nicht so einfach was auf so einen Jungen da einprasselt, ist allerorten zu hören. Jeder hat Mitleid, ob das gut geht? Geht es nach dem Goethe Roman, würde die Überschrift lauten “ Die Leiden des jungen Maxi“. Nichts besser hätte die Lage und das Finalwochenende von Maximilian Wolf Thüring beschreiben können. Denn da war noch sein Mannschaftskammerad aus Südbayern, Ramon Türk, der Junge der es hauchdünn mit 3 hundertstel Vorsprung auf den letzten, den sechsten, Qualli Rang geschafft hatte. Aber Achtung 2 Pylonen standen da zu Buche und die mit Abstand schnellsten Zeiten. Neu in den Kreis der Etablierten hat sich Luca Efinger gefahren. Der Junge vom ADAC OC Würzburg ist erstmals bei einer Deutschen dabei. Komplettiert wird das Bayrische Quartett von Roland Würtz. Adrian Mozdzierski, der Joker der Hessen auch auf der Liste, Jonas Wagner der Joker der Gastgeber aber auch Alexander Lazar oder Dominik Nowotny und Justin Schmiel. Lang ist die Liste all derer die Ansprüche anmelden. Alle Augen sind geschärft, einer der Höhepunkte der Deutschen Meisterschaft 2016. Die Favoriten sind vorne, allen voran Ramon Türk. Nichts zu sehen von den Wacklern in der Qualli. Top fit ist er. Gas nur Gas, auf Angriff von der ersten Pylone an sein Fahrstiel. Er will nur eins, Deutscher Meister sein. Das spürt man wenn man ihn fahren sieht. Eine Augenweide. Etwas verhaltener geht die Sache Maximilian Wolf Thüring an, sich durchbeißen ohne Fehler und ohne Probleme das ist das ausgemachte Ziel. Unter den besten 5 des ersten Tages, dann ist morgen alles drin. Die Schieflage der Vorwoche aus dem Kopf und alles wird wieder gut. Das ist Sport, hier kommt die Klasse eines Fahrers zu Tage wenn er derartige Drucksituationen meistert. Das ist Maximilian an diesem Samstag gelungen. Glückwunsch dem jungen Bayern. Der Neuling Luca Efinger macht seine Sache ebenfalls sehr gut und positioniert sich aussichtsreich, sehr zur Überraschung seiner Fans. Adrian Mozdzierski ist noch in Schlagdistanz, aber die Hessen fürchten das es wieder nichts wird mit der so sehnlichst erhofften Podiumsplatzierung. Zu Stark ist die Konkurenz aus dem Bayern Land, das müssen auch die anderen hoch gehandelten Favoriten neidlos anerkennen. Tag zwei des Bayern Duells Thüring gegen Türk. Was für eine Geschichte. „Die Leiden des jungen Maxi“ gehen in die nächst Runde – Goethe hätte diese Geschicht kaum besser schreiben können. Ramon Türk macht das was er am besten kann, Gas geben. Das macht jetzt auch Maxi Thüring. Drama. Endscheidet der BEBA Schweizer ? Nein, das macht er nicht… beide haben diese Höchstschwierigkeit erkannt und meistern sie fabelhaft und schnell. Sie sind fast gleich schnell die beiden Frontmänner, so endscheidet am Ende der knapp bessere erste Tag zu Gunsten von Ramon Türk. Und Geschichte wiederholt sich eben doch, immer wieder. Maximilian Wolf Thüring wird wieder Zweiter. Der ewige Zweite. Aber er kann erhobenen Hauptes später auf das Podium getragen werden, zwar ist der Fluch des zweiten Platzes an ihm hängen geblieben aber er hat bewiesen mit welch mentaler Stärke er ein so einschneidendes Erlebnis,wie das der letzten Woche, wegstecken kann. Ramon Türk und Maxi Thüring, wir ziehen unseren Hut – Chapos. Ein Highlight der Deutschen Meisterschaft 2016. Glückwunsch auch an Luca Efinger, der Überraschung in dieser Klasse. Und die Hessen… wieder knapp vorbei am Podium. Platz 5 am Ende, bester nicht Bayer.

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Klasse 5, die Klasse der Fahrerinnen und Fahrer deren zum Teil letzte große Jugendmeisterschaft hier in Pößneck gefahren wird. Man kramt in der Vergangenheit, den Erlebnissen im Kart Slalom Sport, den Bekanntschaften, den immer währenden Konkurennten, Sieg und Niederlage, Freundschaften. Aber auch hier sind die Klingen geschärft, so ist das nicht. Was sagt das BEBA Orakel ? Im BEBA Zelt ist nun Stimmung denn das Orakel sagt: die Favoriten haben niedrige Startnummern und kommen bereits am Anfang. Wie kann das denn sein? Auf die Nummer 4 fällt am Ende die Karte vor der ersten Startfreigabe, aber bereits die Nummer 2 und die Nummer 5 sprechen auch ein Wörtchen mit, so das Orakel. Verwundert reiben sich alle im BEBA Zelt die Augen. Es kommt wie prognostiziert. Bereits die Nummer 2, Philipp Lehmann brennt eine Zeit in den Hexenkessel der Pößnecker Arena an der sich fast alle die Zähne ausbeißen sollten. Joschua Paul Schweizer, der Oberflockenbacher Bundesendlaufsieger von 2014, mit der Nummer 4 und Christian Bachmann der Nordbayer mit der Nummer 5 halten Schritt. Hinzu gesellt sich noch Tim Schmidt, der Altenbacher bevor Jakob Siebert vom AV Kiel am Start steht. Auch er hat schon mal den Titel eingefahren, also kein unbeschriebenes Blatt. Welch eine Zeit setzt er denn da? 34,91 sec. das ist abolute Spitze. Der Junge aus dem hohen Norden hat Nerven wie Drahtseile und verweist die haushohen Favoriten auf die Plätze nach dem ersten Tag. Und die Hessen? Ganz ruhig ist es geworden im Hessenzelt nahe der Hüpfburg. Gott sei Dank ist heute nichts passiert, alle gehen fit in den 2 ten Tag, hört man Hilmar Mohr murmeln. Jakob Siebert hat bereits einen guten Vorsprung herausgefahren, er kann ruhig schlafen. Alle anderen liegen auf Angriffsposition, müssen aber hoffen das etwas passiert, was niemand für möglich hält in Klasse 5. Verkürzter Kurs am zweiten Tag, da holt man nicht mehr viel. Alles geht seinen Gang bis das der letze Starter dieser deutschen Meisterschaft 2016 zu seinem letzten Lauf, dem letzten Lauf des Tages an der Startlinie steht. Es ist Jakob Siebert, der klar führende. Nur noch durch und die zweite Deutsche Meisterschaft ist klar. Ruhig geht er die Sache an… im Prinzip haben es alle schon durchgewunken… letzte ausgemachte Schwierigkeit der lang kurze BEBA Schweizer .. kein Problem, er hat ihn schon zwei mal sicher heute durchfahren… auch diesmal …alles klar, jetzt ertönen die Tröten der Nordlichter, die Stimmung auf dem Siedepunkt.. die letzte kleine Aufgabe vor dem Halteraum … das Deutsche Eck ….nein, nein, nein , was ist das? Er tickt den letzten Pylon dieser Meisterschaft mit dem linken Hinterrad leicht an. Der Pylon rutscht noch als Jakob schon in der Haltegasse steht. Der Sachrichter läuft los… Totenstille in der Arena, der Hexenkessel der gerade noch gebrodelt hat, ist plötzlich verstummt. Ein zweiter Sachrichter wird hinzugezogen und dann, Atemlos… die Hand des Sachrichters geht zum Pylon … er reckt ihn in die Höhe … das Zeichen für einen Fehler ! Zwei Strafsekunden für Jakob Siebert … der große Vorsprung weg, der Traum geplatzt wie eine Seifenblase … am letzten Pylon der Meisterschaft um wenige cm außerhalb der geforderten Markierung. Welch ein Drama. Ungläubige Blicke gehen indes durch das Württemberger Publikum und den sich bereits als Vizemeister fühlenden Joschua Paul Schweizer. Er weis gar nicht wie ihm geschieht … und plötzlich ist er Deutscher Meister. Die Nummer 4 ! Philipp Lehmann auf Platz 2 und Christian Bachmann auf Platz 3 die Startnummern 2 und 5. Jakob Siebert landet unglücklich auf Rang 7. Und was machen derweil die Hessen….sie packen … lautlos …nur Platz 9 für Jessica Jung und 10 für Timo Voland. Da hatte man sich mehr ausgerechnet. Jetzt geht es zur Siegerehrung ins große picke packe voll gepackt Festzelt. Warten ist angesagt… die Einspruchsfrist läuft noch…alles Regelgerecht. So muss das sein. Auch die Mannschaftsauswertung läuft noch. Viel Fleißarbeit für die Organisatoren, die derweil die Ehrenpreise und Gastgeschenke für alle Teilnehmer vorbereiteten. Auch die gesponserten BEBA Reifensätze für die Klassensieger wurden parat gestellt. Der Sprecher kündigt an in 10 Minuten geht es los… es brodelt im Festzelt … alle sind wieder bester Laune, vergessen die Strapatzen der abgelaufenen Saison. So muss das sein. Da plötzlich, ganz im Hintergrund lauter Jubel in dem Bereich wo die Hessen ihr Plätzchen im großen Zelt gefunden haben. Das Mannschaftsergebnis spricht sich im brodelnden Festzelt rum. Die Online Ergebnisübertragung wird noch ein letztes Mal auf dem Handy angeworfen … und tatsächlich…was ist das denn …. Hessen liegt vorn und holt die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft ! Das ist so unglaublich das es selbst Hilmar Mohr nicht mehr auf der Bank hält. Damit hatte niemand mehr gerechnet. Dann ruft Andreas Heinz, der Orgaleiter, das DMSJ Team und Richard Acht (Delegationsleiter des Rheinlandes) auf die Bühne. Nach alter Tradition wird die fluchs besorgte Pylone als äußeres Zeichen an den nächsten Ausrichter der Deutschen Meisterschaft übergeben. Es ist der HAC Simmern im Hunsrück ganz in der Nähe des Airports Hahn. Dort wird auf der sogenannten „Bohrinsel“ nahe Lautzenhausen das Finale um die Deutsche Meisterschaft 2017 ausgetragen. Dies hatte sich ganz am Rande der Tage von Pößneck ergeben. Ein Happy End, welches schöner nicht sein konnte. Von dieser Stelle aus Danke an alle Helferinnen und Helfer sowie den Verantwortlichen des MSC Pößneck für dieses wunderbare finale Wochenende einer dramatischen Kart Slalom Saison 2016. Hier hat man das Herzblut wahrlich gespürt was ihr investiert habt. So geht’s …..wie die Überschrift es aussagt.

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