Noch einmal volles Haus zum GTC Saisonabschluss in Wittgenborn. Zum 12h Rennen fanden sich 44 Mannschaften ein um die Meister der Saison auszufahren und richtig abzufeiern. Dazu gab es reichlich Gelegenheit im Fahrerlager. Ob Donnerstag, Freitag- oder Samstagabend, man wusste gar nicht in welchem Teamzelt die beste Party stieg und das obwohl die Meisterschaft noch völlig offen war.
Drei Teams fighteten noch mit realistischen Chancen um die Krone der Langstreckenteams. Honda Spirit, Oberheiden Motorsport (-21 Punkte) und ATW Racing (-26) Bei noch 60 zu vergebenen Punkten war hier alles möglich. Honda Spirit benötigt mindestens P5 um aus eigener Kraft das Ding zu rocken. Den ersten Dämpfer musste ATW Racing bereits am Freitag beim Testen hinnehmen. Das Tony Chassis war so krumm das man auf das Reserve Chassis (3 Jahre alt) zurückgreifen musste. Kurz danach verrauchte dann ihr Rennmotor! Da das Reserveexemplar nicht wirklich als Rennmotor zu bezeichnen war, war der Frust groß aber nur von kurzer Dauer. Ohne mit der Wimper zu zucken half ausgerechnet Honda Spirit mit einem Motor aus und auch BPR stellte ein gut gehendes Exemplar im Zelt von ATW ab. So tickt man eben in der GTC. Spontan gab es eine Mega Party bei ATW.
Im Qualifying auf nasser Strecke sicherte sich der Tabellenführer von Honda Spirit die last Minute Pole vor Shark Endurance und den Zehn Geboten. Oberheiden Motorsport stand nur auf P25, ATW auf P19. Trotzdem brach keine Panik aus, schließlich sagte der Wetterbericht ein trockenes Rennen voraus.
Bei noch feuchter Strecke war zum Rennstart pokern angesagt. Die Topteams standen auf Regenreifen, die Verfolger bauten auf Slicks. Im Prinzip lag die Slickfraktion richtig, denn die Strecke trocknete schneller ab als gedacht. Doch eine Pace-Kart Phase zu richtigen Zeit gab den Teams mit Regenreifen die Chance ohne großen Zeitverlust auf Slicks zu wechseln. Bis auf needracing.com taten dies auch alle. Die Neueinsteiger aus Mannheim verzockten sich damit mal richtig, konnten sich damit aber über die ersten Führungsrunden in ihrer jungen GTC Geschichte freuen. Zu diesem Zeitpunkt war bereits eine Vorentscheidung gefallen. Nach nur 20 Minuten verlor Oberheiden Motorsport ihren Heckauffahrschutz. Die notwendige Reparatur kostete 5 Runden. Aus der Traum vom Titel. ATW Racing war der einzig verbliebene Jäger. Honda Spirit benötigte nun mindestens P6 um alles klar zu machen.
Nach der 1. Rennstunde war Honda Spirit auf P2 im Sandwich von beiden NFO Ghost Busters Teams. Die Sauerländer mit der #21 & #91 geigten in der Anfangsphase groß auf. Aber noch waren, inklusive ATW Racing, 9 Teams in einer Rennrunde. Ebenfalls bärenstark die beiden Mannschaften von WDW Racing, die sich in den ersten 3h locker in den Top-Ten hielten.
Nach 3 Stunden lag dann ATW Racing vor BPR und NFO Ghost Busters an der Spitze. Beim Tankstopp der Ghost Busters riss dann das Starterseil, aus der Traum von einem Top Ergebnis für die einzige Mannschaft die mit einem LS Kart unterwegs ist. Kurz danach patzte dann ATW. Zeitstrafe, da man den Feuerlöscher beim Tanken vergaß! So etwas ist denen schon ewig nicht mehr passiert. Auch Shark Endurance fiel zurück als man einen Randstern ersetzen musste und die H&R Truppe wurde von einer losen Motorklammer eingebremst. Alles lief also für Honda Spirit.
Zur planmäßigen Unterbrechung nach 7 Rennstunden führte DG Racing by Messebau vor Honda Spirit und BPR Racing. Eine Runde hinter dem Spitzentrio folgte Shark Endurance Racing vor den Zehn Geboten und ATW. H&R, die Scuderia Nove Rosso der WGKC sowie die Hausexperten.de III vervollständigten die Top-Ten im „Nacht-Parc-Fermeé“
Honda Spirit durfte also etwas beruhigter die Nacht auf den entscheidenden Sonntag verbringen. Da aber ATW immer noch die Chance auf den Laufsieg hatte, durfte bei der #22 nichts passieren. Ein kleineres Problem und schon geht es abwärts in der Tabelle. Auf den notwendigen 6.Platz hatte man schließlich nur knapp 2 Minuten Vorsprung.
Sonntagmorgen, die letzten 5 Rennstunden der Saison 2016 stehen an. Zunächst geht alles seinen normalen Gang, bis Honda Spirit die Kette spannen muss und dann noch eine Zeitstrafe (in der Tankbox, wo sonst?) kassiert. Nun führt BPR Racing knapp vor ATW! Die Messebauer auf P3 vor Shark und der Scuderia Nove Rosso. Honda Spirit liegt auf P6. Die Blitztabelle sieht Honda mit zwei mickrige Pünktchen vor ATW Racing. Was geht denn nun ab. Bei Honda Spirit wird man entsprechend nervös, da es ATW Racing auch noch gelingt, ein kleines Problem am Gaszug während eine Pace-Kart Phase ohne Rundenverlust zu beheben.
Eine Stunde später fällt BPR Racing mit einem Problem zurück. Die Lage hat sich aber für Honda Spirit wieder entspannt. Shark führt vor DG Racing , ATW und Honda Spirit. H&R Pergande führt das Verfolgerfeld an vor den gut aufgelegten Cool Runnings, der Scuderia Nove Rosso und BPR.
Die letzte Stunde bricht an und es wird klar das nur ein technischer Defekt kann den Titel für Honda Spirit noch vermasseln. Das, wünscht selbst ATW Racing den Rodenbachern nicht.
In der letzten Rennstunde geben es sich die drei Erstplatzierten noch mal richtig und fighten um den Laufsieg. Jeder kann sich auf den anderen verlassen. Keiner wird irgendein Blödsinn anstellen. Man will fair den Laufsieg oder den Titel sichern. Das verrückte ist eigentlich das alle Sieganwärter ihre Problemchen hatten und niemand da war dies auszunutzen. Gerade so, als wolle man sich nicht beim Kampf um den Titel einmischen. Da passte es auch das ein Newcomer aus dem BEBA-Cup sich die schnellste Rennrunde sicherte. Philipp Klugar (#77 Team FirEx) aus dem sächsischen Geithain schaffte dieses Kunststück bei seinem erst zweiten GTC Einsatz!
Meisterlich brachte es Honda Spirit dann zu Ende. Die #22 kämpfte sich noch an Shark und ATW vorbei und feierte die Meisterschaft standesgemäß mit einem Sieg. Nur 6 Sekunden zurück ATW Racing, die alles gaben, sich den Vice-Titel sicherten und damit mehr als happy waren. Keine enttäuschten Gesichter, auch beim Drittplatzierten Team von Shark Endurance nicht, die eine schwere Saison mit einem starken Rennen auf P3 beenden. Oberheiden Motorsport freut sich immer noch über den Sieg beim Bavarian 24h um enttäuscht zu sein und rettet noch P10 im Finallauf. DG Racing by Messebau wird in Wittgenborn Vierter vor H&R Pergande Racing und dem Vorjahresmeister, der Scuderia Nove Rosso.
Die Cool Runnings erleben endlich mal wieder ein gutes Wochenende mit P7 knapp vor BPR Racing und dem WGKC auf P9.
Während fast alle schon auf dem Heimweg sind, steigt die letzte GTC Party im Fahrerlager. Bei Honda Spirit bleiben alle und lassen es nochmal richtig krachen. GTC Meister 2016, dazu der Fahrertitel für Dominik Buss, das war eindeutig das Jahr der #22, für Honda Spirit/ MSCO by NCOAT.one aus Rodenbach!