Offenbacher Team Honda Spirit siegt in Hahn. Fahrer, Material und BEBA Regenreifen trotzen sinnflutartigen Regenfällen.

Beim 12-Stunden-Rennen der GTC im
rheinland-pfälzischen Hahn siegte zum zweiten Mal in dieser Saison mit
dem Offenbacher Team HONDA SPIRIT #22 ein Twin und machte es damit dem
Auftaktsieger in Emsbüren, dem Doppelmeister der beiden vergangenen
Jahre, SHARK ENDURANCE RACING #1, fast als Kopie nach. Beinahe über die
gesamte Renndistanz glühten die Hessen dem Feld vorweg, dennoch hätte es
nach 10 Rennstunden auch noch völlig anders kommen können.

bild-3-gtc-hahn.jpg bild-2-gtc-hahn.jpgbild-1-gtc-hahn.jpg

Bereits
im Qualifying deutete sich die Dominanz von HONDA an, nachdem die
beiden ersten Quali-Heats mühelos überstanden waren, zeigte Dominik
Buss, was wirklich in seinem Kart steckt und stellte es mit 3 Zehntel
Vorsprung auf die Pole. Dahinter mit ATW MESSEBAU RACING #65und SHARK
zwei Teams aus der Reihe der „üblichen Verdächtigen“, die Odenwälder
aus Oberflockenbach #33 und das Rekordteam der Serie, die ZEHN GEBOTE
#79 aus Hagen, mit gehörigem Respektabstand dahinter.

Bei sommerlichen Temperaturen und herrlichem
Sonnenschein startete das Feld der 29 Teams am Samstag um 13.00 Uhr mit
stehendem Start in die 12-Stunden-Hatz. Sofort bildete sich mit HONDA,
MSC OBERFLOCKENBACH und ATW MESSEBAU eine Spitzengruppe, zu der auch
die Teams WLEN by Autoglas HN #16 und KARTBAHN SCHLESWIG #11 zählten. In
dieser Formation mit wechselnden Positionen, außer der Führung, wurden
die beiden ersten Rennstunden absolviert. Dann die erste
Pace-Kart-Phase, ausgelöst von der #33, die ohne Sprit liegen blieben.
Die Odenwälder fingen sich so 5 Runden Rückstand ein, den sie, das
vorweg, bis ins Ziel nicht mehr aufholen, sondern lediglich auf 3
Runden reduzieren konnten. Langsam aber sicher sammelten sich die
weiteren Favoriten wie SHARK und COOL RUNNINGS #75 hinter dem Führenden
ein, ohne aber ernsthaft nach dieser greifen zu können. Unterbrochen
lediglich durch eine weitere Gelbphase nach ca. 5 Rennstunden
plätscherte das Rennen in seinem ersten, 7 Stunden dauernden Abschnitt
dahin, die Führung wechselte, wenn überhaupt, nur bei den zu
unterschiedlichen Zeitpunkten stattfindenden Stopps der einzelnen
Teams.

Nach 5 Stunden dann der erste und für den Samstag
einzige große Aufreger für einen der Favoriten, bei SHARK ging ein
Auspuff-Stehbolzen den Gang alles Irdischen. Angesagt in diesem Fall
ein Motorwechsel, der aber aufgrund unvorhergesehener Umstände elend
lange 17 Minuten dauerte und damit verbunden den Verlust von 15
Rennrunden sowie den Sturz vom 3. auf den 23. Platz zur Folge hatte. Ein
Ballast den die Sauerländer bis Rennende mit sich herumschleppten und
schlussendlich lediglich „Feinkosmetik“ betreiben konnten.
Um 20.00 Uhr, also nach 7 Rennstunden, die vorgesehene
Unterbrechung mit Parc fermè, in Führung wie seit dem Start HONDA
SPIRIT, ATW MESSEBAU und die ZEHN GEBOTE jeweils mit Rundenabstand
dahinter. Im Mittelfeld ein dichtes Knäuel von Teams, bis zu 5 Teams
über Stunden rundengleich, teilweise nur um Sekunden voneinander
getrennt. Bis dahin zeigte sich die gesamte WLEN-Truppe, Startnummern
#26, 16 und 69, äußerst stark, darüber hinaus das ADAC TEAM NORDBADEN
#2 sowie die Jungs von HAUSEXPERTEN.DE #8.

Die Trophywertung wurde am Samstag mit der Führung der
#26 WLEN Next Generation, vor #8 und #2 beendet.

Die
Rennunterbrechung bis zum Re-Start am Sonntag morgen um 09.30 Uhr
nutzten die Fahrerinnen und Fahrer sowie das Begleitpersonal zur Party
im Hahn-typischen Hangar, das Wetter veränderte sich von
sommerlich-hochtemperaturig mehr oder weniger plötzlich in
regnerisch-kühl. Sehr zur Freude von „Boss“ Frank Jelinski begann es
gerade rechtzeitig um 09.20 Uhr am Sonntag zu regnen, folglich
Reifenwechsel in der Startaufstellung und mit geringfügiger Verspätung
wurde das gesamte Feld auf die verbleibende „5-Stunden-Reise“
geschickt. Die Formation nach 2 Einführungsrunden sah wie nach dem Ende
der ersten 7 Stunden aus, mit dem Unterschied, daß die nächsten 5
Stunden dann dem Gefühl nach komplett unter GELB-Bedingungen,
unterbrochen nur durch ein paar reguläre Rennrunden,  gefahren wurden.
Mit HONDA führte nach wie vor die bis zu diesem Zeitpunkt stärkste
Truppe das Feld an, stellenweise mit bis zu 3 Runden Vorsprung auf die
immer stärker aufkommenden ZEHN GEBOTE. Irgendwie hatte Teamchef Frank
Pohlack über Nacht per Telepathie seinem Kart den am Samstag übermäßig
vorhandenen Grip abgewöhnt, vielleicht fühlte sich das Kart aber im
Regen einfach wohler. Nach ziemlich exakt 10 Rennstunden dann für HONDA
die schlimme Kunde: Führung haben die ZEHN GEBOTE übernommen, binnen
kurzer Zeit konnte beinahe 1 Runde Vorsprung auf die Offenbacher
herausgefahren werden. Nur kurze Zeit später allerdings der Super-Gau
für die Rekordsieger: Ein Radverlust am Anfang der langen
Bergauf-Geraden sorgte für eine weitere Gelb-Phase, nach erfolgter
Reparatur nur wenige Minuten später das ganze noch einmal, gleiches
Kart, gleiche Stelle, gleiches Rad, einziger Unterschied: anderer
Fahrer. Mit den damit „eingefahrenen“ 7 Runden Rückstand war natürlich
jegliche Siegchance vertan, HONDA führte nach diesen Zwischenfällen mit
beruhigenden 2 Runden Vorsprung auf ATW MESSEBAU RACING, die wiederum
mit einer halben Runde Vorsprung auf die solide durchfahrenden COOL
RUNNINGS #75. In dieser Reihenfolge ging es durchs Ziel, hinter den
drei Erstplatzierten holte sich die Truppe WLEN Next Generation mit dem
5. Gesamtrang den Sieg in der Trophy-Wertung, gefolgt von SHARK
ENDURANCE II #71, dem Schwesterteam des Meisters aus dem Vorjahr, und
einem weiteren Team aus der WLEN-Kollektion, nämlich WLEN by Autoglas
HN.

Durch die starken Regenfälle im Verlaufe der 5
Rennstunden waren die Abstände der folgenden Teams deutlich größer
geworden als am Samstag vor Rennunterbrechung. Stark die
Regenleistungen einzelner Teams, die sich zum Teil deutlich gegenüber
dem Vortag verbessern konnten. Zu erwähnen sind dabei besonders #9
Scuderia Nove Rosso, die nach einem miserablen ersten Teil des Samstags
sich noch deutlich nach vorne fuhren, sowie SHARK ENDURANCE 1, die im
Regen noch imponierende 10 Plätze gutmachten und insgesamt noch
Gesamtrang 13 erreichten.
Alle Teams, die in diesen äußerst widrigen Bedingungen
des Sonntag das Rennen zu ende gefahren sind, sei an dieser Stelle
Hochachtung ausgedrückt.

Die in der GTC üblichen Alterswertungen wurden bereits
am Samstag in den ersten 3 Stunden ausgefahren, dabei siegte in der
Senioren-Wertung das 2. Team aus dem Hause SHARK ENDURANCE #71 mit
Rundenvorsprung vor dem 2. Team aus dem Hause HONDA SPIRIT #58 sowie
der dritten WLEN-Mannschaft, MJ WLEN Scorpions.

In der Juniorwertung siegte #8 HAUSEXPERTEN.DE vor
der #11 Kartbahn Schleswig. P3 belegte die #2 ADAC TEAM NORDBADEN.

Als nächstes steht in Belleben bereits in 4 Wochen am
30. Juni 2012 ein 12-Stunden-Nachtrennen an, dann gibt es für alle
Teams eine neue Chance.

Bericht: Jürgen Kauter

Comments are closed.